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Über die Jahre haben sich einige Erfahrungswerte als best practice für das Posten von Videos ergeben. Diese Tipps gelten für YouTube und Facebook als dominierende Social Video-Plattformen gleichermaßen.
Hier eine Sammlung von grundsätzlichem KnowHow, Dos und Don’ts die Ihnen helfen werden, Ihre Videos im richtigen Format online zu präsentieren. Oft wird viel Geld in die Produktion investiert und die Online-Kanäle dann vernächlässigt. Das muss nicht sein und ist leicht vermeidbar!

Von Markus Kaiser-Mühlecker

 

1. NATIV STATT NAIV

Laden sie ihr Video immer nativ auf den jeweiligen Kanal, also auch Facebook, also nicht nur zB einen Link von YouTube setzen, das wird von Facebooks Ranking-Algorithmus bestraft.
Laden Sie auch immer die bestverfügbare Auflösung hoch, alle kleineren Auflösungen rechnen sich die Plattformen herunter.
In der Regel sind das .mp4-Dateien mit h.264 oder h.265/HEVC-Codec. Bei Facebook reicht aktuell 1080p, YouTube kann bis zu 8K.

2. THUMBNAIL = VERPACKUNG

Verwenden Sie ein attraktives Vorschaubild (Thumbnail), das kann die Performance immens steigern. Aus dem hochgeladenen Video wird automatisch ein Vorschaubild erzeugt, das ist aber oft nicht repräsentativ – ich empfehle also ein Bild zu wählen, das den Inhalt des Videos bestmöglich zeigt. Sie können Ihr individuelles Vorschaubild einfach in einem Videoschnittprogramm, aber auch mit Gratistools wie MPEG Streamclip erstellen („Frame exportieren“). Das selbst hochgeladene Bild, meist ein Videostandbild (=Videostill) sollte meiner Meinung nach aber nicht zu sehr vom tatsächlichen Videoinhalt abweichen, ich fühle mich manchmal etwas betrogen, wenn das Vorschaubild HighEnd suggeriert und dann im Video nicht einmal vorkommt, bleiben Sie hier also authentisch.

3. VIDEOTITEL

Der Titel erfüllt emotionale und technische Funktion. Er soll zum Anschauen verleiten und so ansprechend wie der Titel einer TV-Sendung sein. Denken Sie hier wie der Redakteur einer TV-Zeitschrift: Bestes Bild wählen, besten Titel vergeben, aussagekräftigen Kurztext in die Videobeschreibung.
Der Titel darf auch inhaltlich relevante Keywords für das Suchmaschinenmarketing (SEO) enthalten, gestalten Sie ihn entsprechend.
Entfernen Sie unbedingt auch technische Bezeichnungen wie „1080p“, „25Mbit“, „Deutsch“, „Final“ etc. aus dem Titel. Diese Bezeichnungen vergibt die Filmproduktion für den Kunden zur Unterscheidbarkeit der Videos, diese haben aber im Titel nichts mehr verloren!!

4. TEXTBESCHREIBUNG/ DESCRIPTION

Die oberste Zeile der Description auf YouTube/Facebook ist bedeutend, weil sie immer angezeigt wird, platzieren Sie hier also Ihre wichtigste Info, etwa Links zur Produkt- oder Website oder auch einer Veranstaltung. Vergeben Sie relevante Tags/Keywords – YouTube ist nach Google die zweitgrößte Suchmaschine! Hilfe finden Sie auch im Google Keyword Tool.
Nutzen Sie den darunter stehenden Platz in der Textbeschreibung für Zusatzinfos zum Video, da können Sie etwa den ganzen transkribierten Videotext hineinkopieren, damit wird Ihre Video auch barrierefreier für blinde Menschen und zugleich suchmaschinenoptimiert.  Das ist auch der Platz für alle, die an einem Projekt mitgewirkt haben, vor und hinter der Kamera, am Produkt selbst etc.
In die Beschreibung können auch Links mit Timecode des Videos gesetzt werden, beim Klick springt der Playhead dann direkt zur jeweiligen Stelle, ähnlich der Funktion von Kapiteln einer DVD/BD.

5. KANALGESTALTUNG

Gestalten Sie Ihren YouTube-Kanal professionell, verwenden Sie Logo oder Porträtbild als Profilbild, erstellen Sie ein korrekt für YouTube gestaltetes Kanalbild für alle Devices, gut sortierte Playlists auf der Kanalseite – das ist Ihr digitales Schaufenster, pflegen Sie es!

Füllen Sie weiters die „Kanalinfo“ aus, wer und wo sind Sie, was machen Sie, wie erreicht man Sie? Sie können auf YouTube auch auf Ihre weiteren SocialMedia-Profile (zB Xing, LinkedIn, Facebook, Website) verlinken.

6. UNTERTITEL

Um den Content überregional/international relevant zu machen, erstellen Sie Untertitel/Subtitles, vor allem auf Englisch. YouTube unterstützt Sie teilweise dabei mit Spracherkennung. Die Untertitel sind ebenso wieder ein SEO-Vorteil, den Sie nutzen sollten und Sie „senden“ so quasi weltweit und können Ihr Publikum bedeutend vergrößern, unterschätzen Sie nicht, wer sich das an welchem Ende der Welt vielleicht ansieht!
Die via YouTube erstellte .srt-Datei (Untertiteldatei) kann auch auf Facebook hochgeladen und dort benutzt werden.

7. PLAYLISTS

Erstellen Sie Playlists mit Ihrem Video und betten Sie es in verwandte Videothemenwelten ein, Sie agieren damit wie ein DJ der passende Musikstücke in der geeigneten Reihenfolge zusammenstellt oder wie ein Fernsehredakteur. So können Sie Nutzer anderer Videos zu Ihrem umleiten, auch andere Videoproduzenten auf sich aufmerksam machen und Mehrwert für Ihre Kunden generieren.

8. EINBETTEN/DISTRIBUTION

Betten Sie Ihr Video natürlich in Ihre Website, auf Ihrem Blog ein, posten Sie es auf Twitter, setzen Sie einen Videolink in Ihrem Newsletter, geben Sie den Link in Ihre E-Mail-Signatur, bitten Sie befreundete Menschen es zu teilen und einzubetten – das Ding soll schließlich unter die Leute.
Konzentrieren Sie dieses Anstrengungen anfangs auch, womöglich konzertiert eingebettet in begleitende Kommunikationsmaßnahmen wie etwa Pressekonferenz, Messepräsenz, Produktpräsentation etc.
Auch hier belohnen die Algorithmen die Relevanz eines Videos nach den Views gleich zu Beginn. Sehr hilfreich ist hier auch etwas Budget für die Promotion von Videos beiseite zu legen. Sowohl auf YouTube als auch Facebook sind die Tausendkontaktpreise im Vergleich zu anderen Medien noch günstig – und bei entsprechend intelligentem Targeting für Ihre Zielgruppen auch mit geringen Streuverlusten behaftet.

9. INTERAKTION

YouTube, Facebook etc. sind soziale Netzwerke, deren Algorithmen User-Interaktion belohnen. Seien Sie also nicht nur als Unternehmen, sondern auch als Mensch in diesen Netzwerken präsent. Antworten Sie gekonnt auf Kommentare, regen Sie evtl. sogar Diskussion und Meinungsaustausch an, so wird der Content immer wieder oben in den Newsfeeds angezeigt.  So verstärken Sie natürlich auch Ihre Kundenbindung und Präsenz.

10. ANALYSE

Mit Analytics bieten die Videoplattformen wertvolle Einblicke in die Welt Ihrer User, wo wohnen die Betrachter, welche Interessen haben sie, wie lange haben Sie zugesehen, wo hat ihr Interesse nachgelassen? So lernen Sie mit der Zeit, ähnlich wie die Fernsehforschung, Ihr Programm und Ihren Videocontent noch besser auf Ihr Publikum masszuschneidern, Ihr Publikum wird es Ihnen danken.

Happy Posting und viel Erfolg!

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